Cobot versus Industrieroboter

Cobot versus Industrieroboter

Unsere Industrie hat eine Präzision und Effizienz erreicht, die in der Geschichte beispiellos ist. Insbesondere Industrieroboter erhöhten mit ihrer unermüdlichen Leistung die Geschwindigkeit der Produktion, reduzierten den Ausschuss und verbesserten die Qualität. Jetzt hat künstliche Intelligenz die Robotik auf ein neues Niveau gehoben. Cobots – kollaborierende Roboter – arbeiten mit dem Menschen Hand in Hand zusammen.

Industrieroboter

Noch sind Industrieroboter aus der Fertigung nicht wegzudenken. Sie lassen sich in der Montage, beim Verpacken, Palettieren, Lackieren oder Schweißen einsetzen. In der Fahrzeugindustrie beispielsweise heben Industrieroboter in hohem Tempo tonnenschwere Teile. Ihre Nachteile bestehen insbesondere in ihren hohen Kosten. Die Roboter arbeiten nur in von speziellen Schutzzäunen umgebenen Bereichen, entsprechend groß ist der Platzbedarf. Sie sind sehr anspruchsvoll in der Programmierung, sehr teuer zu installieren und der Return-on-Investments dauert viele Jahre.

Cobots

Kollaborative Roboter oder Cobots sind speziell konzipiert, um mit einem Menschen in einem bestimmten Bereich zusammenzuarbeiten. In der Fertigung übernehmen Cobots mehr und mehr Aufgaben. Sie beschicken Maschinen, bestücken Leiterplatten, übernehmen die abschließende Qualitätskontrolle und palettieren am Ende der Linie die Komponenten. Die kleinen Roboter verfügen über verschiedene eingebaute Sensoren. Sie erkennen eine drohende Kollision, brechen sofort die Bewegung ab und stellen fast kein Sicherheitsrisiko dar. Zudem sind Cobots einfach zu programmieren, brauchen nur wenig Stellfläche und lassen sich in der gesamten Einrichtung einsetzen.

Auf gute Zusammenarbeit

Über alle Branchen hinweg entstehen neue Möglichkeiten, Cobots einzusetzen, nicht nur in bestimmten Bereichen innerhalb von Anlagen. Großküchen wie McDonald experimentieren mit den Helferlein, sie brauchen nicht viel Platz und arbeiten in unmittelbarer Umgebung von Menschen. Cobots verdrängen keine Mitarbeiter, aber sie übernehmen langweilige und mühsame Aufgaben mit unermüdlicher Präzision und Beständigkeit. Das Personal kann sich auf komplexe und kreative Aspekte der Produktion konzentrieren.

Einfache Programmierung

Cobots sind mittlerweile sehr einfach zu programmieren. Einige Modelle lassen sich einfach am Einsatzort aufstellen und „lernen“ blitzschnell verschiedene Positionen. Per Knopfdruck bekommt beispielsweise ein Pick and Place Robot alle notwendigen Informationen: Wo befindet sich das Teil, wie hoch hebe ich es, wie weit befördere ich es, wo setze ich es ab. Das ist ein unschätzbarer Vorteil von Cobots, denn in vielen Branchen ändern sich ständig die Ansprüche an die Produkte. Ein Cobot passt sich an, lässt sich schnell umstellen, integrieren und neu programmieren.

Vielseitig einsetzbar

Wir stehen erst am Anfang des Weges, Cobots sind die Zukunft in der Fertigung. Sie erfassen selbstverständlich Kleinteile. Mit weichem Silikon ausgestattet greifen die Cobots auch Schaumküsse, reife Früchte oder Backwaren. Doch ein einzelner Pick and Place Robot setzt beispielsweise nicht nur eine Kappe millimetergenau auf eine Sprühdose. Er schwenkt danach auch den Roboterkopf und drückt die Kappe präzise und behutsam fest. Ausgerüstet mit zwei Saugnäpfen hebt der Cobot vorsichtig kleine Schachteln in die Höhe, stapelt sie aufeinander in Zweierreihen oder versetzt. Auch in der Qualitätskontrolle sind sie mittlerweile unverzichtbar.

Ausblick

Mit KI ausgestattet werden Cobots sich noch schneller an Veränderungen im Herstellungsprozess anpassen. Sie werden aus Fehlern aktiv lernen und ihre Leistung im Laufe der Zeit selbstständig verbessern. Noch arbeiten Cobots – vor allem aus Sicherheitsgründen – relativ langsam und ihre Nutzlast ist begrenzt. Doch bereits jetzt haben sich Cobots in der Fertigung als Game Changer erwiesen. Sie sind gekommen, um zu bleiben.

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